Hypothek: Auch im Alter noch möglich
Der Weg zum Eigenheim führt für die meisten über eine Hypothek. Solang man erwerbstätig ist und sich das Einkommen nicht signifikant ändert, können die Kosten dafür meist problemlos getragen werden. Mit der Pensionierung sinkt in der Regel das Einkommen. Damit die Rechnung auch dann noch aufgeht, ist es ratsam, frühzeitig zu planen.
Publiziert am 9. Oktober 2024

Nimmt jemand Geld auf, um sich Wohneigentum zu finanzieren, ist die Bank verpflichtet, genau hinzuschauen: Die Kreditnehmenden dürfen sich mit der Hypothek finanziell nicht überfordern. Darum berechnen die Banken die sogenannte Tragbarkeit. Tragbar ist Wohneigentum, wenn die Gesamtkosten höchstens 40 Prozent des Nettoeinkommens ausmachen.
Berechnet wird die Tragbarkeit anhand verschiedener Parameter. So wird zum Beispiel nicht der effektive Zins der Hypothek eingesetzt, sondern ein höherer theoretischer Zins – damit es bei steigenden Zinsen nicht gleich zu finanziellen Engpässen kommt. Der kalkulatorische Zins beläuft sich bei der Urner Kantonalbank auf 5 Prozent. Für die Unterhaltskosten nimmt die Bank 0,7 Prozent des Liegenschaftswertes an. Hinzu kommen die Amortisationskosten. In der Regel darf der Kredit maximal 80 Prozent des Liegenschaftswertes betragen. Innerhalb von 15 Jahren oder bis zur Pensionierung muss der Kredit auf zwei Drittel des Wertes zurückbezahlt werden.
Sich beraten lassen
Auf jeden Fall sollte die Gesamthypothek nicht zu hoch sein, wenn der Ruhestand naht. Denn mit dem Eintritt ins Rentenalter sinkt in der Regel das verfügbare Einkommen aus AHV- und Pensionskasse. Ein Richtwert besagt, dass die Rente inkl. Vermögensverzehr rund 80 Prozent des bisherigen Erwerbseinkommens betragen sollte, um ein komfortables Leben führen zu können. Verheiratete Paare müssen bedenken, dass bei ihnen beide Alterseinkommen zum Haushaltseinkommen zusammengefasst werden. Stirbt nun die Partnerin, der Partner, fällt ein Teil des Haushaltseinkommens weg – und das wiederum beeinflusst die Tragbarkeit. Es ist daher ratsam, einige Jahre vor dem wohlverdienten Ruhestand eine Pensionsplanung in Anspruch zu nehmen und sich einen individuellen Finanzplan für die Zukunft erstellen zu lassen – sozusagen eine Budgetplanung fürs Alter. Die Fachleute, mit denen die Urner Kantonalbank zusammenarbeitet, können bei der Berechnung und Budgetierung Ihres voraussichtlichen Altersguthabens helfen, damit Sie nicht nur Ihre Lebenshaltungskosten decken, sondern auch Ihre Hypothek weiterhin tragen können.
Viele Faktoren entscheiden
Sie können während Ihres Erwerbslebens aber noch mehr tun, damit Ihre Hypothek auch im Alter tragbar bleibt. Insbesondere Tiefzinsphasen eignen sich sehr gut, um zum Beispiel mit einem Fondssparplan Vermögen fürs Alter aufzubauen. Durch die Einzahlung in die 3. Säule sparen Sie nicht nur fürs Alter, sondern geniessen auch Steuervorteile. Das Guthaben aus der 3. Säule wird mit Eintritt ins Rentenalter ausgezahlt und kann zur Verringerung der Hypothek eingesetzt werden. Wohneigentum ist etwas, das man unbeschwert geniessen und das einen nicht über Gebühr belasten sollte. Ausserdem möchten Sie sich im Alter weiterhin das eine oder andere leisten können.