
Leasing: Eine gute Idee für junge Erwachsene?
Ein eigenes Auto ist der Traum von vielen jungen Erwachsenen. Um diesen zu verwirklichen ist Leasing eine Möglichkeit. Die oftmals verlockend klingenden Angebote gilt es aber genau zu studieren, um am Ende nicht zu viel bezahlen.

Leasingangebote sind sehr beliebt
Verdienen Kinder ihren eigenen Lohn, haben Eltern nur noch einen begrenzten Einfluss auf die Finanzen des eigenen Nachwuchses. Anstatt einer kontrollierenden sollten sie deshalb mehr und mehr eine beratende Rolle übernehmen. Auch dann, wenn das Kind beispielsweise mit dem Leasing eines Smartphones oder sogar eines eigenen Autos liebäugelt.
Das Leasing ist bei jungen Erwachsenen beliebt. Denn es erlaubt ihnen, für verhältnismässig geringe monatliche Zahlungen Dinge anzuschaffen, welche das Budget bei einem direkten Kauf sprengen würden. Bei einem noch geringen Einkommen kann die Finanzierungsform deshalb eine attraktive Alternative sein.
Es ist aber wichtig, auch die Nachteile und Grenzen des Leasings zu kennen. In Werbeangeboten wird häufig mit sehr tiefen monatlichen Leasing-Beiträgen geworben. Diese sind mit Vorsicht zu geniessen, da oftmals zusätzliche Kosten wie Reparaturpflichten, obligatorische Versicherungen oder Rücknahmekosten dazukommen und ein Leasing insgesamt verteuern. Beim Erwerb eines neuen Laptops, Smartphones oder Autos sollte daher immer sorgfältig abgewogen werden, ob sich ein Leasing wirklich lohnt. Dabei hilft es, die Vor- und Nachteile der Finanzierungsform zu kennen.
Vor- und Nachteile von Leasing
Vorteile
Nachteile
- Möglichkeit zur Nutzung von neuen, aktuellen Modellen mit kleinem Budget
- Die Entsorgung und Reparatur von alten Objekten entfallen
- Die Rückgabe des Objektes ist einfacher und weniger aufwändig als ein Verkauf
- Kostenkontrolle durch feste Raten
- Man ist nicht Eigentümer des Objekts
- Das Objekt ist teurer als beim Sofortkauf
- Allfällige Nachzahlungen bei nicht angemessener Rückgabe des Objekts
- Bei Zahlungsausfällen drohen eine fristlose Vertragskündigung und teure Gebühren
Voraussetzungen für einen Leasingvertrag
Damit eine Person einen Leasingvertrag unterzeichnen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Leasingnehmer muss älter als 18 Jahre sein. Ist Ihr Kind jünger, müssen Sie als Eltern spätestens bei Vertragsabschluss Ihre schriftliche Zustimmung geben. Leasingnehmer bleibt Ihr Kind.
- Auch die Höhe des Einkommens ist ein entscheidender Faktor. Der monatliche Lohn muss in einem vertretbaren Verhältnis zu den alltäglichen Ausgaben inklusive der abgemachten Leasingrate stehen.
- Es muss ein positiver Betreibungsregister-Auszug vorgewiesen werden.
Natürlich unterscheiden sich diese Punkte je nach dem was für ein Objekt das Kind leasen möchte. Geht es um das Leasing eines Autos, wird ein deutlich höheres Einkommen verlangt als bei einem Smartphone oder einem Laptop.
Den Leasingvertrag stets genau prüfen
Sind alle Voraussetzungen für das Leasing erfüllt, steht der Vertragsunterzeichnung in der Regel nichts mehr im Weg. Bei diesem Schritt sollten Eltern ihr Kind auf jeden Fall unterstützen. Es ist wichtig, sich die Vertragsbedingungen und Konditionen vor der Unterzeichnung zusammen ganz genau anzuschauen. Denn es kann vorkommen, dass im Vertrag unerwünschte Klauseln zu Sonderzahlungen versteckt sind.
Auch die im Vertrag aufgeführten Raten, sowie Angaben zum Restwert, der Rückgabe und der Versicherung sind wichtige Faktoren, die gemeinsam am Familientisch besprochen werden sollten. Für die Kalkulation der Gesamtkosten kann man sich an einer einfachen Faustregel vom TCS Schweiz orientieren: die effektiven, monatlichen Leasingkosten für ein Auto betragen das dreifache der monatlichen Leasingrate.
Anbieter, welche versprechen, ein Objekt auch ohne Betreibungsregister-Auszug oder genauer Prüfung des Einkommens zur Verfügung zu stellen, sollten gemieden werden. Dabei handelt es sich meistens nicht um seriöse Leasinggesellschaften. Auch wenn die Regeln und Bedingungen von vertrauenswürdigen Anbietern sehr streng und unflexibel scheinen, schützen sie dadurch auch den Kunden davor, in die Schuldenfalle zu tappen.
(Dieser Artikel wurde erstmals auf jugendbudget.ch, dem Elternratgeber für Geldfragen publiziert. Jugendbudget.ch ist ein gemeinsames Engagement aller 24 Kantonalbanken der Schweiz. Die Seite thematisiert Fragestellungen rund um das Thema Kinder und Geld.)