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Anlagen: Ein bunter Strauss von Möglichkeiten

Wer sein Geld anlegt, muss sein Risikoprofil möglichst genau kennen: Mag ich finanzielle Abenteuer – oder bin ich eher der Typ, der schnell unruhig wird, wenn ein Verlust droht? Könnte ich mir einen Verlust leisten, habe ich eine Art «Spielgeld», oder bin ich langfristig auf jeden gesparten Franken angewiesen? Wie lang kann ich auf mein investiertes Kapital verzichten? Je nach Situation empfehlen sich andere Anlagestrategien – und andere Anlageinstrumente.

Mann auf einem Felsen, der waehrend seiner Wanderung eine Pause macht und sich entspannt, dient als Symbolbild für die Themen Anlegen und Kassenobligation.

Anlagemöglichkeiten im Überblick

Es gibt unzählige Anlageinstrumente mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Wir stellen die wichtigsten vor.

Aktien: Die ganze Welt der Unternehmen

Viele Unternehmen haben sich als sogenannte Aktiengesellschaften (AG) formiert. Das heisst, sie verteilen ihr Grundkapital auf mehrere Anteile, eben die Aktien. Wer eine Aktie besitzt, dem gehört ein Teil dieses Unternehmens. Dieser Anteil ist zuweilen sehr klein. Von Apple, der momentan wertvollsten Firma der Welt, gibt es zum Beispiel rund 15,6 Milliarden Aktien. Gehandelt werden Aktien an der Börse. Es gibt auch Aktiengesellschaften, deren Aktien nicht an einer Börse gehandelt werden – das ist sogar die überwiegende Mehrheit der Aktiengesellschaften. Doch es bleiben immer noch über 43'000 Firmen weltweit, deren Aktien von allen gekauft werden können. Steigt der Unternehmenswert, wird auch die Aktie wertvoller. Sinkt der Wert, geht auch der Preis für die Aktie zurück. Der Unternehmenswert ist keine objektive Grösse; in der Regel wird er auch davon geprägt, wie gross der Glaube der Investorinnen und Investoren an die Zukunft einer Firma ist.

Obligationen: Geld ausleihen – und Zinsen kassieren

Eine Obligation ist ein Darlehen, das Sie einem Kreditnehmer oder einer Kreditnehmerin geben. Diese verpflichten sich, Ihnen Ihr Kapital an einem bestimmten Tag zurückzuzahlen und jährlich Zins zu entrichten. Obligationen werden in der Regel von Unternehmen oder Staaten ausgegeben, die Geld für Investitionen benötigen. Der Zins bemisst sich nach dem Risiko: Je weniger sicher es ist, dass eine vollständige Rückzahlung erfolgt, desto mehr Zins erhalten Sie. Obligationen, die von der Schweizerischen Eidgenossenschaft herausgegeben werden, gelten als sehr sicher; entsprechend tief ist der Zins. Vor nicht langer Zeit waren die Zinsen für die sogenannten «Eidgenossen» sogar negativ – das heisst, man musste dafür bezahlen, wenn man sein Geld in diesem sicheren Hafen anlegen wollte. Manche Obligationen werden mit einer eher kurzen Laufzeit von wenigen Monaten ausgegeben, bei anderen Obligationen beträgt die Laufzeit mehrere Jahrzehnte.

Kassenobligationen: Sicherer geht es kaum

Was eine Obligation ist, können Sie hier nachlesen. Eine Kassenobligation ist eine besondere Form dieses Anlageinstruments: Sie wird von einer Bank herausgegeben.  Anlegerinnen und Anleger stellen der Bank also Kapital für eine klar definierte Laufzeit zur Verfügung. Die UKB bietet Kassenobligationen ab CHF 5000 mit einer Laufzeit von 2 bis 10 Jahren an. Grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zins.

Festgeld: Höhere Rendite als ein Konto

Eine Kundin oder ein Kunde stellt einer Bank eine bestimmte Summe für eine fixierte Dauer zur Verfügung und erhält dafür einen festen Vorzugszins – fest beim Festgeld sind also Laufzeit und Zins. Bei der UKB beträgt die Mindestsumme für Festgeld CHF 100'000, die Laufzeit beläuft sich auf einen Monat bis ein Jahr. Das eingesetzte Kapital ist während der Laufzeit blockiert. Der Zins wird erst nach Ablauf der Laufzeit fällig. Festgeld ist mit einer Kassenobligation vergleichbar – mit zwei gewichtigen Unterschieden: die Laufzeit ist kürzer – und das eingesetzte Kapital ist höher.

Fonds: Mit wenig Geld an vielem beteiligt

Einen Fonds kann man sich als Topf vorstellen: Viele Anlegerinnen und Anleger legen Geld hinein, und die Fondsverwaltung investiert das gesamte Vermögen in Wertschriften, Immobilien und so weiter gemäss festgelegten Standards. Steigt der Gesamtwert der Investitionen, wird auch der Topf wertvoller – und am Ende bekommen alle mehr, als sie eingezahlt haben. Es gibt weltweit über 130'000 Fonds mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der grosse Vorteil von Fonds ist die Risikoverteilung. Die Fondsverwaltung kauft zum Beispiel nicht ausschliesslich Aktien eines einzelnen Unternehmens, sondern stützt sich breit ab. Auch wenn Anlegerinnen und Anleger nur wenig Geld in den Fonds eingezahlt haben, sind sie also an ganz verschiedenen Anlagen beteiligt. Würden sie ihr Geld selbst anlegen, wäre es an ihnen, rechtzeitig zu investieren oder zu verkaufen. Sie müssten den Markt ständig beobachten und analysieren. Bei einem Fonds übernimmt das die professionelle Fondsverwaltung. Dafür verlangt sie eine Gebühr.

Edelmetall: Der Dauerbrenner

Seit Jahrtausenden beflügeln Edelmetalle die Fantasie der Menschen. Sie sind ein weltweit anerkannter Sachwert – und, im Unterschied zu Papiergeld, nicht beliebig vermehrbar, sondern eine endliche Ressource, was ihren Wert, der überall auf der Welt gleich ist, natürlich steigert. Edelmetalle gelten als Krisenwährung: Herrscht Unruhe auf der Welt, werden sie von vielen als sicherer Hafen genutzt. Gehandelt werden vor allem vier Edelmetalle: Gold, Silber Platin und Palladium. Gold ist der Platzhirsch; lang war das gesamte Geldsystem ans Gold gekoppelt, Geldscheine waren sozusagen eine Art Beteiligung am Goldvorrat einer Zentralbank. Der sogenannte Goldstandard wurde in den 1970er-Jahren aufgehoben, unter anderem, weil schlicht nicht genug Gold vorhanden war, um das Weltkapital zu repräsentieren. Das gesamte bislang geschürfte Gold – knapp 210'000 Tonnen – hat einen Wert von etwa CHF 12 Billionen, das sind gerade einmal zwei Drittel der Staatsschulden der USA. In Edelmetall lässt sich auf zwei Arten investieren: Indem man es physisch ersteht – etwa in Form von Münzen, Platten oder Barren – oder als börsliches Investment über ein Edelmetall-Bankdepot mit Exchange-traded Commodities (ETCs). ETCs haben entweder das jeweilige Edelmetall physisch hinterlegt, oder sie sind vollständig abgesichert.

Immobilien: In Betongold investieren

Seit 2015 sind die Preise für Einfamilienhäuser in der Schweiz um bald einmal 50 Prozent gestiegen. Die Verlockung, selber eine Immobilie zu kaufen, zu vermieten und später mit sattem Gewinn zu verkaufen, ist gross. Aber erstens braucht man dafür viel Kapital, zweitens ist der Aufwand gross – schliesslich benötigt eine Immobilie Unterhalt –, drittens sind die Immobilienpreise mittlerweile so hoch, dass nicht mehr viel Gewinnfantasie bleibt. Wer dennoch vom Immobilienboom profitieren will, kann sich an einem Immobilienfonds beteiligen – auch mit wenig Geld. Ein Immobilienfonds legt das Geld der Investorinnen und Investoren in Liegenschaften an. Gegenwärtig gibt es in der Schweiz rund 40 solcher Fonds. Manche setzen ausschliesslich auf Wohneigentum, andere auf Lagerhallen, wieder andere auf Büros und so weiter. Investorinnen und Investoren profitieren also von einer Art Dividende, mit dem Unterhalt der Häuser haben sie nichts zu tun. Bei steigenden Zinsen können auch die Mieten erhöht werden, dadurch ergibt sich ein guter Inflationsschutz. Dann gibt es auch noch das Crowdinvesting in Immobilien. Dabei wird man zum Mitbesitzer, zur Mitbesitzerin einer Liegenschaft, manchmal gar samt Grundbucheintrag. Das System funktioniert simpel: Auf einer Plattform wird eine Immobilie vorgestellt, an der man sich beteiligen kann – oft schon mit kleinen Beiträgen. Das Problem: Während man seine Anteile an einem Immobilienfonds jederzeit wieder verkaufen kann, ist ein Ausstieg aus einer solchen Mitbeteiligung schwierig, denn diese Anteile werden nicht gehandelt. Zudem hat man sein Geld nur in eine einzige Liegenschaft investiert, das Risiko ist daher nicht breit abgestützt.

Wir sind gerne für Sie da.

Sabrina Regli, Beraterin Privatkunden Anlegen

Wir sind gerne für Sie da.

Tino Baumann, Senior Berater Privatkunden Anlegen

Derivate: Heisse Wetten

Derivate sind Termingeschäfte, die eine sehr lange Geschichte haben. Schon im Altertum zahlten Händler den Bauern einen festen Preis für die nächstjährige Ernte. Waren die Lebensmittel dann mehr wert, als der Händler bezahlt hatte, konnte er sich über einen Gewinn freuen. Hatte er zu viel bezahlt, dann hatte er eben Pech gehabt, und der Bauer konnte sich ins Fäustchen lachen. Ein Derivat ist also eine Art Wette: ein Vertrag zwischen zwei Parteien, der festlegt, dass ein bestimmter Basiswert – ein Wertpapier, eine Währung, ein Handelsgut – zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem im Voraus vereinbarten Preis gekauft werden kann oder muss. Die bekanntesten Derivate sind Optionen oder Futures.

Strukturierte Produkte: Für Profis

Strukturierte Produkte sind Anlageinstrumente, die klassische Anlageklassen wie Aktien und festverzinsliche Anlagen mit Derivaten kombinieren. Der Wert sowie die Art und Höhe der Rückzahlung hängen von der Kursentwicklung eines oder mehrerer Basiswerte ab. Strukturierte Produkte lassen sich fast beliebig gestalten.

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